Bilanziert man einen Dampfkessel bei einer vorgegebenen Last über die eingehenden und ausgehenden Stoff- und Energieströme wird schnell der Anteil an nicht nutzbarer Energie ersichtlich. Zugeführt wird Brennstoff, Verbrennungsluft, Speisewasser und elektrische Leistung z. B. für Pumpen und Gebläse.
Als abgeführte Größen der Bilanz sind neben der nutzbaren Wärmeenergie, die im Dampf enthalten ist, die Verlustanteile für das Abgas, die Absalzung bzw. Abschlammung und die Wärmeverluste durch Strahlung und Leitung zu berücksichtigen.
Durch geeignete Maßnahmen können die anfallenden Verluste minimiert werden. Bei der Auswahl der Optimierungsmaßnahmen sollte in Reihenfolge des besten Kosten-Nutzen-Verhältnisses vorgegangen werden. Diese Kosten-Nutzen-Reihenfolge der Maßnahmen ist jedoch anlagenspezifisch und hängt stark von der Betriebsweise der gesamten Kesselanlage ab. Die folgende Tabelle stellt eine Übersicht über die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung dar. Dabei lassen sich die meisten Maßnahmen auch kombinieren.
Energiesparmaßnahmen
Einsparpotential
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Economiser
≤ 7 % Brennstoff
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Brennwert-Economiser
Luftvorwärmung
≤ 2,5 % Brennstoff
Speisewasserkühlung
≤ 1,8 % Brennstoff ≤ 3 % Brennstoff am 4-Zug-Kessel
Laugenentspannung und Wärmerückgewinnung
≤ 2 % Brennstoff, Frischwasser, Abwasser
Sauerstoff- und/oder CO-Brennerregelung
≤ 0,5 % Brennstoff
Drehzahlsteuerung Gebläse
≤ 75 % Stromkosten
Brüdenwärmetauscher
Hochdruckkondensatsystem
≤ 12 % Brennstoff, Frischwasser
Automatisierte und kontinuierliche Wasseranalyse
≤ 0,5 % Brennstoff, Chemikalien, Personalkosten
Optimierung der Regelparameter, Regelmäßige(r) Service, Wartung, Reinigung
≤ 3 % Brennstoff, verlängerte Lebensdauer, Prozesssicherheit
Osmosewasseraufbereitung
≤ 3 % Brennstoff, Frischwasser, Chemikalien