Kesselsteuerung

Der Kesselsteuerung kommt nach wie vor eine entscheidende Bedeutung für den sicheren, zuverlässigen und wirtschaftlichen Betrieb zu.

So müssen die sicherheitstechnischen Anforderungen aus den jeweiligen Vorschriften für die Errichtung und den sicheren Betrieb von Kesselanlagen beachtet werden. Neben der Sicherheit und dem zuver­lässigen Betrieb sind heute aber auch weitergehende Anforderungen aus dem Energiemanagement wie Datenaufzeichnung und ständige Optimierung des Kesselbetriebs wichtig. Darüber hinaus sollten alle Möglichkeiten einer Betriebsführung aus einer zentralen Leittechnik gegeben sein, da nur durch eine innerbetriebliche Kommunikation zwischen den Dampfverbrauchern und der Dampferzeugung eine für einen Betrieb gesamtwirtschaftlich optimierte Fahrweise möglich ist.

Die grundlegenden Aufgaben des Steuerschranks sind:

  • Sicherheitsfunktionen
  • Regelfunktionen
  • Betriebs- und Störmeldungen
  • Datenerfassung und Auswertung
  • Leittechnische Anbindung
  • Fremdwartung

Seit 2001 setzte die Bosch Industriekessel GmbH als erster Kesselhersteller SPS-basierte Steuerungen serienmäßig bei Großwasserraumkesselanlagen ein. Das Konzept wurde ein durchschlagender Erfolg am Markt und gehört inzwischen zur Standardausstattung.

Die Steuerungssysteme werden kontinuierlich weiterentwickelt. Durch grafisch geführte, intuitiv bedien­bare Touch-Screen-Displays wird in Verbindung mit den speicher­programmierbaren Steuerungen höchste Betriebsdaten­transparenz und Konnektivität erreicht.

Neben der Kesselsteuerung gibt es noch weitere Steuerungsaufgaben in einer Dampfkesselanlage. Diese werden zusammen mit der Vernetzung der Steuerungen im Kapitel Anlagensteuerung behandelt.

Info zu Anlagenmanagementsystem SCO

Steuerungssysteme

Fast überall wird heute in modernen Steuerungen industriebewährte Hardware aus dem Umfeld speicher­programmierbarer Steuerungen für die Regelaufgaben am Kessel und im Kesselhaus eingesetzt.

Die Geräte übernehmen alle Steuer- und Regelfunktionen des Kessels, beziehungsweise der Kesselanlage und können über Bussysteme oder Netzwerke mit anderen Steuerungen (z. B. Brennermanagement­systeme, separate Steuerungen von Kesselhausmodulen und übergeordnete Leitsysteme) kommuni­zieren. Die Sicherheitskette ist auf Grund der sehr hohen Zuverlässigkeitsanforderungen meist noch in konventioneller Schütz- und Relaistechnik ausgeführt.

Sämtliche Steuerungssoftware wird auf einer Micro Memory Card gespeichert. Auf Stützbatterien oder EPROMs zur Absicherung gegen Spannungsausfälle kann somit verzichtet werden. Die Geräte sind platzsparend, modular und werden auf einer Profilschiene zu einem robusten, EMV-gerechten Aufbau verschraubt. Je nach Bedarf können optionale Geräte, wie zum Beispiel zusätzliche Ein- und Ausgänge oder ein Kommunikationsprozessor, z. B. für Profibus DP, zur Anbindung an die zentrale Leittechnik kombiniert werden. Ein Industrial Ethernet Netzwerk zur Verbindung mehrerer Steuerungsmodule oder zur Vorbereitung für den Fernzugriff MEC Remote sind weitere Optionen.

Mit speziell auf die jeweiligen Kessel- und Kessel­anlagenregelungen zugeschnittenen und werks­ge­prüften Software-Funktionsbausteinen werden die komplexen und hohen Anforderungen eines sicheren Kesselbetriebs erfüllt. Der Kunde profitiert von variantenreichen Anlagen, bei denen die einzelnen Softwarebausteine in der Praxis bereits vielfach eingesetzt und getestet wurden. Spezielle Einzelprogrammierungen erfolgen nur in seltenen Ausnahmefällen.