Fehler in der Planung geschehen häufig auf Grund von unzureichender Kenntnis über den späteren Be­trieb oder dadurch, dass zwingende Anforderungen der Kesselanlage nicht korrekt berücksichtigt wur­den. Hier­bei ist es hilfreich, bereits vorhandene Daten mit allen Planungs­beteiligten auf Plausi­bi­li­tät zu prüfen. Besonders bei längeren Projektlaufzeiten können sich erhebliche Ab­weich­ung­en gegenüber der Grundlagenermittlung ergeben.

Dampfleistung

Überdimensionierung

Die Überdimensionierung an sich stellt für die Aufrecht­er­haltung des Betriebs einer Dampf­kessel­anlage kein Problem dar. Die Wahrscheinlichkeit der unwirtschaftlichen Betriebsweise einer Anlage erhöht sich jedoch und durch das Takten der Feuerung können hohe thermische Belastungen am Flammrohr auftreten, die die Lebensdauer reduzieren können.

Überdimensionierung tritt häufig dann auf, wenn Sicherheiten an mehreren Stellen eingeplant werden. Der Betreiber plant bereits mit einem weiteren Ausbau seiner Anlagen, der Planer sichert sich ab, in vielen Komponenten ist herstellerseitig eine Sicherheit in der Auslegung vorhanden.

Probleme:

  • Unwirtschaftlicher Betrieb
  • Hohe Belastungen durch Takten der Feuerungs­anlage

Ursache:

  • Installierte Dampfleistung höher als der tatsächliche Bedarf

Abhilfe:

  • Richtige Planung der Dampfleistung
  • Anlagen für möglichst kleine Teillastfähigkeit auslegen
  • Teillastbetriebskonzept festlegen
  • Kleinere Feuerungs­leistung installieren

Info zu Maximaldampf­leistung

Unterdimensionierung

Die Unterdimensionierung stellt ein erhebliches Betriebsproblem dar. Kessel ohne entsprechende Schutz­­funk­tionen fallen weit unter den üblichen Betriebsüberdruck ab. Dabei wird immer mehr Wasser in die Dampf­lei­tung mitgerissen und es treten Störungen wegen der enormen Wasserspiegelschwankungen auf.

Probleme:

  • Dampfdruck fällt ab
  • Dampfnässe steigt an
  • Heizleistungen können nicht erreicht werden

Ursache:

  • Installierte Dampfleistung kleiner als der tatsächliche Bedarf

Abhilfe:

  • Richtige Planung der Dampfleistung
  • Beachten von großen Lastsprüngen
  • Kesselfolgesteuerung einplanen

Brennstoffversorgung

Bei der Brennstoffversorgung von Gasfeuerungen ist besonders auf den Gasfließdruck bei Volllast zu ach­ten. Wird der Gasfließdruck zu gering, treten Störungen an der Feuerungs­anlage auf. Manchmal wird der notwendige Fließdruck an dem Gasregelmodul direkt an den Gasversorger weitergegeben, ohne dass die Wider­stände in der Gasleitung zwischen Gasübergabestation und dem Gasregelmodul beachtet werden. Ebenso ist darauf zu achten, dass zwischen dem, für den Betrieb notwendigen Gasfließdruck und den Einstellwerten für die Druckbegrenzungs- und Sicherheitseinrichtungen ausreichend Abstand vorhanden ist, sodass diese auch beim Schließen der Doppelmagnet­ventile der Feuerung nicht an­sprechen.

Probleme:

  • Volllast-Dampfleistung wird nicht erreicht
  • Häufige Brennerstörungen

Ursache:

  • Gasfließdruck am Gasregelmodul zu klein
  • Stark schwankender Gasdruck
  • Gasfilter verschmutzt

Abhilfe:

  • Richtige Planung der Gasleitung
  • Reinigung des Gasfilters
  • Beachten aller Widerstände zwischen Gasübergabe- und Gasregelmodul der Kessel bei maximaler Leistung

Aufstellraum

Damit eine sichere Verbrennung gewährleistet werden kann, ist es zwingend notwendig, dass die Zu­luft­­öff­nung­en im Kesselhaus ausreichend groß dimensioniert und währ­end des Bren­ner­be­triebs voll ge­­­öffnet sind. Ist die Zuluft­­versorgung nicht ausreichend gewährleistet, kann dies auf Grund von Verbrennungs­luftmangel zu Rußbildung bis hin zu Verpuffungen mit schwersten Kesselschäden führen.

Liegen im Bereich der Zuluftöffnungen frostgefährdete Leitungen, wie z. B. Frischwasser­leitungen, ist im Winter auf die Frostgefahr zu achten.

Um eine hohe Stauwärmebelastung unter der Kesselhausdecke zu vermeiden, müssen zudem Abluft­öffnungen vorgesehen werden. Die Isolierung von Kesseln, Leitungen und Armaturen wird zwar immer besser und die im Kesselhaus abgegebene Wärmeleistung sinkt. Dennoch muss die verbleibende Wärme aus dem Kesselhaus abgeführt werden. Besonders elektronische Schalt­einrichtungen können bei zu hohen Umgebungs­temperaturen ausfallen.

Probleme:

  • Luftmangel bei der Verbrennung (CO-Bildung)
  • Unterdruck im Kesselhaus
  • Stauwärme im Kesselhaus
  • Frostgefahr an den Zuluftöffnungen

Ursache:

  • Zu kleine Zuluftöffnungen
  • Abluftöffnungen

Abhilfe:

  • Richtige Planung der Zu- und Abluftöffnungen
  • Frostgefahr vermeiden