Brüdendampf

Bei thermischen Vollentgasungs­anlagen fällt prinzipbedingt Brüdendampf, auch Vrasen genannt, an. Der Brüdendampf ist notwendig, damit die für den Kessel schädlichen Gase wie Sauerstoff (O2) und Kohlen­dioxid (CO2) aus dem Speisewasserbehälter abgeführt werden können. An vielen Kesselhäusern ist dies an den meist über Dach geführten Dampffahnen zu erkennen.

Da der Speisewasserbehälter zur Vermeidung von Sauerstoffeinbruch und der damit verbundenen Kor­rosion normalerweise das ganze Jahr auf Druck gehalten wird, fällt ständig Brüdendampf an. Brüden­dampf fällt auch dann an, wenn der Kessel gerade in Bereitschaft ist.

Zur Verringerung der Brüdendampfverluste stehen zwei mögliche Maßnahmen zur Verfügung:

BrüdenkühlerBrüdenkühler

  • Gesteuerte Brüdenableitarmatur
    Die gesteuerte Brüdenableitarmatur verhindert die Abströmung von Brüdendampf während Phasen, in denen keine Entgasung nötig ist.
    Dadurch können insbesondere bei Anlagen mit einem großen Stillstandsanteil, z. B. bei Zweischicht­betrieb, enorme Energiemengen eingespart werden. Durch den Einsatz einer konti­nuierlichen Wasser­analyse mit Messung der Sauerstoff­konzentration im Speisewasserbehälter kann die Öffnungsdauer der Brüdenableitarmatur noch besser an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Somit verrin­gern sich die Verluste zusätzlich.
  • Brüdenkühler
    Im Brüdenkühler wird das im Brüdendampf enthaltene Wasser kondensiert. Die anfallende Wärme­energie beim Kondensieren und Abkühlen des Brüdendampfs auf ≤ 35 °C wird zur Aufheizung des Zusatzwassers genutzt und reduziert dadurch die notwendige Aufheizdampfmenge am Speisewasser­behälter. Das anfallende Kondensat im Brüdenkühler wird über das Abschlammgefäß in den Kanal abgeführt, da es sehr stark mit Sauerstoff und Kohlendioxid angereichert ist und einen sehr niedrigen pH-Wert hat. Neben der Aufheizung des Zusatzwassers ist auch der Einsatz zur Brauchwasser­erwärmung oder Heizungsunterstützung möglich.
    Da die Entgasungs­anlage nahezu dauerhaft in Betrieb ist, ist fast immer eine Amortisationszeit von weniger als einem Jahr gegeben. Auch die nachträgliche Einbindung eines Brüdenkühlers in bestehen­de Anlagen kann problemlos realisiert werden.

Produkt: Brüdenkühler VC

Schematische Darstellung des Brüdenkühlers an der thermischen Vollentgasung (Darstellung stark vereinfacht)Schematische Darstellung des Brüdenkühlers an der thermischen Vollentgasung (Darstellung stark vereinfacht)

Wasseraufbereitungsmodul WTM

     

Wasserservicemodul WSM-V

     

Brüdenkondensat (etwa 35 °C)

Brüdenkühler VC

 

Brüdendampf (103 °C)

 

Über Dach ins Freie